Führung zu den Drehorten von ROTE ROSEN in Lüneburg

Mit der ROTE ROSEN-Stadtführung zu den Außendrehorten in Lüneburg

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Wir sind 15. Eigentlich alles Rote-Rosen-Fans. Die Führung des tourist service zu den Drehorten der Serie ROTE ROSEN in Lüneburg startet gleich. Sabine Büschelberger hat die kleine 15-köpfige Truppe vor der Touristeninformation von Lüneburg um sich versammelt.

Heute hat sich die Stadtführerin eine rote Rose an ihre Jacke gesteckt. Ein Erkennungszeichen. Denn Sabine Büschelberger leitet die Stadtführung mit dem Titel „Zu den Außendrehorten der Roten Rosen“. Seit 2006 wird die ARD-Telenovela „Rote Rosen“ in Lüneburg gedreht. Während die Innenaufnahmen in den NDR-Studios im Industriegebiet der Heidestadt gedreht werden, geht die Filmcrew für die meisten Außenaufnahmen in die Innenstadt.

Aber auch Beauty-Shots (schöne Aufnahmen aus der Stadt, die zwischen einzelnen Handlungssträngen eingespielt werden) und die Gebäude, in denen die Handlung spielt, werden gezeigt. Alles Aufnahmen, die sich beim Rote-Rosen-Fan einprägen. Und da die Telenovela in Lüneburg spielt, will der Fan die Filmorte auch mal real sehen. Darum bietet die Touristeninformation immer wieder die Führung zu den Drehorten an – und die ist gefragt.

Männer gucken trotzdem…

Sabine Büschelberger stimmt die Truppe auf die 2-Stunden-Führung ein. Wer denn Rote-Rosen-Fan sei, wer von Folge 1 an die Serie schaue und (humorvoll): Wer denn unfreiwillige an der Führung teilnehme? Auf die letzte Frage melden sich immer wieder unter dem Grinsen der restlichen Gruppe einige Männer, die ihre Frauen begleiten. Denn „Rote Rosen“ hat die Zielgruppe „Frauen 40plus“ – aber viele Männer gucken die Telenovela trotzdem, wie die Stadtführerin erwähnt.

Sie selbst, so Sabine Büschelberger, schaue jede Folge von „Rote Rosen“. Natürlich aus beruflichen Gründen, sagt sie augenzwinkernd. „Die Lüneburger“, sagt sie, „mögen Rote Rosen. Auch wenn kaum jemand zugibt, dass er guckt – alle wissen immer genau Bescheid, was gerade passiert.“ Ansonsten habe man sich in Lüneburg an die Anwesenheit von Schauspielern und Dreharbeiten gewöhnt. „Wenn hier irgendwo gedreht wird, dann schauen die mal kurz hin – und gehen weiter. Das ist alles ganz normal inzwischen.“

Und die Stadt – die liebt „Rote Rosen“ sowieso. Denn die Telenovela hat Lüneburg vor allem touristisch gutgetan. „20-25 Prozent mehr Besucher kommen hierher – vor allem angezogen durch die Roten Rosen“, sagt die Stadtführerin.

Wo Merle im Keller gefangen war

Obwohl heute etwas kleiner wie üblich – das liegt wohl an dem winterlichen Wetter, meint man bei der Touristeninformation – ist die Gruppe, die nun durch die Innenstadt zieht, so zusammengesetzt wie üblich: hauptsächlich Frauen, meist zwischen 40 und 60, einige weit ältere Damen, einige jüngere, ein paar Männer und ein Kind ist auch dabei.

Wer die Serie schon seit Jahren guckt, ist klar im Vorteil. Denn Sabine Büschelberger zeigt Orte, an denen Szenen spielten. Wichtige Szenen für die Handlung zumeist. „Dort drüben ist die Gasse, aus der Jule heraus torkelte und fast von einem Wagen angefahren wurde“, sagt sie in Höhe des Lüneburger Rathauses und deutet auf eine Gasse. „Und dort ist das Haus, in dem Merle im Keller gefangen war“, sagt sie wenig später.

Wir stehen vor einer Bauruine. Der Boden ist hier wegen der Salzstöcke unter der Stadt weggesackt. Das Haus ist inzwischen unbewohnbar und durch einen Gitterzaun abgesichert. „Das wird restauriert – und dann soll da eine Wiskeyfabrik rein“, sagt die Stadtführerin. Die Kameras klicken. Da ist der Kellereingang, dort das Fenster und von dieser Seite war das Haus auch zu sehen.

Dort ist Thorbens Wohnung…

„Dort drüben“, sagt die Stadtführerin und deutet auf ein Haus auf der anderen Straßenseite, „ist Torbens Wohnung.“ Alle schauen hin. Stimmt. Bevor eine Szene in der Wohnung des Anwalts spielt, ist genau dieses Bild zu sehen: die Front dieses Hauses. Wir stehen vor dem Eingang der Stadtbücherei. „Na, wer weiß, was hier bei Rote Rosen ist?“ Die „Profi-Gucker“ wissen Bescheid. „Das ist die Apotheke“. Richtig.

Natürlich zeigt Sabine Büschelberger nicht nur Häuser und Plätze. Sie weiß auch Anekdoten zu erzählen. Von Schauspielern, der Filmcrew und den Lüneburgern. Wie von Brigitte Antonius (der ältesten der Schauspielerinnen, sie ist weit über 80), die es schafft, selbst mit hohen Absätzen auf dem Lüneburger Kopfsteinpflaster elegant zu schreiten. Oder von „Herrn Albers“, der sich den Arm gebrochen hat und darum mit 83 seine TV-Karriere beendet. Oder dem Kamerateam, das stundenlang auf der Lauer nach „blauem Himmel“ lag.

Die Sache mit der Hecke

Oder von dem Lüneburger, dessen Haus wegen einer „wilden“ Hecke davor zum Drehort auserkoren war – als die Filmcrew dann zu Dreh kam, aber stolz seine frisch geschnittene Hecke präsentierte – weil es so ordentlicher aussieht.

Wir ziehen weiter durch Lüneburg. Nebenbei wird Sabine Büschelberger zur richtigen Stadtführerin. Viel weiß sie über Lüneburg und seine Geschichte zu erzählen. Wir schwenken ab in eine Kirche – weil dort die Säulen (wegen des eingebrochenen Salzstocks) so schön schief stehen.
An der Michaelis-Kirche werden „Beauty Shots“ (schöne Bilder der Stadt für Zwischensequenzen) gedreht. Dort im Park ging Britta mit dem Kinderwagen spazieren. Da liegt das Teekontor. Diese Gasse kommt im Vorspann vor. Dort hatte „Bio Mertens“ sein Geschäft. Und so weiter. Immer wieder weiß sie kleine Geschichten über die Dreharbeiten zu erzählen.

Am Hotel „Drei Könige“, dem Dreh- und Angelpunkt der Telenovela, endet die Führung. Natürlich sieht das Hotel (in Wirklichkeit heißt es „Bergström“) ganz anders aus. Nur den Eingang erkennen die TV-Fans. Denn der ist oft zu sehen. Im Innern des Hotels sieht es ganz anders aus. Denn das 3-Könige-Innenleben steht ja auch komplett in den Studios am Stadtrand.

Abschied am Hotel Drei Könige

Sabine Büschelberger verabschiedet die Gruppe. „Bleiben Sie den Roten Rosen“ und Lüneburg treu“, wünscht sie sich. Die meisten nicken. Sie schwärmen jetzt aus, Lüneburg auf eigene Faust entdecken. Vielleicht erkennt man ja noch den ein oder anderen Drehort. Oder trifft einen der Schauspieler. Denn die sind ja öfters in der Stadt unterwegs.

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