Alsfeld | Zum Kaffee im Rotkäppchen-Land | Hessen

Die Fachwerkstadt Alsfeld im Vogelsbergkreis (Hessen) ist eines der attraktivsten Ziele in der Region. Hier soll übrigens einst das Rotkäppchen gelebt haben.

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Nach Alsfeld, der Fachwerkstadt im Rotkäppchenland, gelegen im Vogelsbergkreis, sollte man an einem Sonntagvormittag kommen. Dann, wenn die Cafés am Marktplatz öffnen. Denn dann liegt die Fachwerkstadt in Hessen noch fast verlassen und ruhig da.

Stunden später werden sich hier auf dem Platz vor dem Rathaus Tagestouristen und Ausflüglerfamilien tummeln, werden Autos am Rand jeden freien Parkplatz ausnutzen und viele Motorräder abgestellt.

Alsfeld, die 15 000 Einwohner-Stadt im mittelhessischen Vogelsbergkreis, ist eines der touristisch attraktivsten Ziele der Region. Der Stadtkern mit seinen engen verwinkelten Gassen besteht fast vollständig aus Fachwerkbauten. 400 sollen es sein. Und wer die prächtig restaurierten Bauten sieht, der versteht, warum Alsfeld den Titel einer „Europäischen Modellstadt“ hat.

In den verwinkelten Gassen von Alsfeld

Die wahren Schätze der mittelalterlichen Stadt liegen am Marktplatz. Bei einem Kaffee lässt sich der Anblick eines der schönsten Ensembles an Fachwerkhäusern bestens genießen. Der erste Blick im historischen Zentrum muss dem Rathaus gelten. Ab 1512 gebaut, ist der untere Teil ein Steinbau, der darüber aus Fachwerk. Unten fanden Händler ihren Platz, während über dieser Markthalle die Ratsherren tagten – der Bürgermeister hat übrigens bis heute dort sein Büro.

Häuser, die unten aus Stein, darüber aus Fachwerk sind, findet man weitere rund um den Marktplatz. Ebenso wie das nur ein Zimmer breite Giebelhaus, ein riesiges Fachwerkhaus mit Tordurchfahrt und – völlig aus Stein gemauert – das alte Hochzeitshaus, der ehemalige Tanz- und Festsaal der Alsfelder.

Daneben stehen Häuser mit interessanten Inschriften und bunten Schnitzereien an der Fassade und den Eckpfosten; ein Haus, an dessen Front noch heute der mittelalterliche Pranger steht – und natürlich eine Kirche. Die hat sogar ein Beinhaus. Bis vor 200 Jahren wurden hier sterbliche Überreste nach der Verwesung der Toten gelagert.

Sattgesehen von der Pracht am Marktplatz lohnt dann noch ein Rundweg durch die Gassen der Altstadt. Zu entdecken gibt es auch ein ehemaliges Kloster – eine Art Lost Place -, von dem noch eine Wand steht, einen hohen Wehrturm sowie den Rest der alten Stadtmauer. Jede Gasse, jeder Winkel bietet erneute Überraschungen an herrlichen Fachwerkbauten.

Ein rotes Kopftuch als Kopfschmuck

Auf einer Bank am romantischen Grabbrunnen hoffe ich, vielleicht „Rotkäppchen“ zu sehen. Das klappte zwar nicht, aber die Idee ist gar nicht so irreal. Denn dass „Rotkäppchen“, das wir aus dem Märchen der Brüder Grimm – die in Mittelhessen die Geschichten und Erzählungen sammelten – kennen, kam tatsächlich aus der Region um Alsfeld. Aus dem Schwalmtal. Denn zur Tracht der jungen Mädchen hier gehörte ein roter Kopfschmuck – einer Kappe ähnlich.

Wer die Tracht sehen möchte, dem kann ich das Regionalmuseum in Alsfeld, gleich am Marktplatz, empfehlen. In zwei Häusern gibt es hier einen Einblick in die Traditionen und Geschichte der Gegend. Auch zu den Trachten.

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