Shrek, das Musical: Von grünen Ogern

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Die Welt von „Shrek, dem Oger,“ ist „grün“. Die Hauptperson ist grün, viele Zuschauer tragen grüne Kleidung(-stücke) und selbst der „rote Teppich“ ist heute ein grüner. Die Premiere der deutschen Musicalfassung von „Shrek“ im Capitol-Theater in Düsseldorf zauberte eine andere Welt herbei. Eine Märchen- und Fabelwesenwelt. Und die ist grün. Wie Shrek der Oger. Was sonst?

Die Story des Musicals kennt jeder, der auch ersten „Shrek“-Film gesehen hat. Und nicht nur für die lohnt sich „Shrek – das Musical“, dass noch bis 14. Dezember im Capitol-Theater zu sehen ist, bevor es weiter auf Tournee geht. Denn die Geschichte des Musicals ist ein phantasievolles Märchen, dass mit allerlei Effekten eine neue Musicalbühnen-Dimension erreicht.

Der Inhalt: Shrek lebt im Sumpf. Als großer grüner Oger liebt er es, dort allein zu sein. Als Lord Farquaad, der Herrscher des Landes „Duloc“, alle Märchenwesen – weil sie „anders“ sind- aus der Stadt wirft und im Sumpf ansiedelt, protestiert Shrek dagegen. Mit dem zwergwüchsigen Lord macht er einen Deal: Er darf seinen Sumpf wieder für sich alleine haben, wenn er Prinzessin Fiona aus ihrem drachenbewachten Turm befreit und sie zu ihm bringt. Der Lord will sie nämlich heiraten.

Shrek bricht zusammen mit einem sprechenden Esel auf. In der Folge befreit Shrek die Prinzessin, verliebt sich in sie (der Esel verliebt sich unterdessen in den Drachen). Doch ein Oger und eine hübsche Prinzessin? Das kann aus Shreks Sicht nicht gut gehen. Was er nicht weiß: Fiona ist verzaubert. Nach Einbruch der Nacht verwandelt sie sich in einen weiblichen Oger…

Die Story ist reizvoll

Die Story an sich ist schon ausgesprochen reizvoll. Ein amerikanischer Maler, William Steig, veröffentlichte 1990 die Shrek-Geschichte, die zehn Jahre später als Animationsfilm („Shrek – Ein tollkühner Held“) in die Kinos kam. Ein Hammererfolg, der nach Fortsetzungen schrie. Folglich gibt es nach Filmfortsetzungen auch bald schon ein Musical. 2008 wird „Shrek“ am Broadway Theater aufgeführt und geht ab 2010 auf Welttournee. Ein Riesenerfolg ist das Musical am Londoner West End. Und was dort erfolgreich ist, wird auch in Deutschland ein Hit.

Frau Holle, Rotkäppchen und der böse Wolf

In Düsseldorf gibt es eine deutsche Version des Musicals zu sehen. Nicht nur, dass die Texte nun deutsch sind, auch einige Details wurden dem deutschen Publikum entsprechend angepasst. Zum Beispiel bei den Fabelwesen. Da gibt es jetzt welche, die man auch hierzulande kennt: Frau Holle, Rotkäppchen, der böse Wolf, Struwwelpeter, Max und Moritz – gemeinsam mit Peter Pan, den drei kleinen Schweinchen, dem Hässlichen Entlein etc.

Die Figuren sind übrigens auch überaus „menschlich“. Frau Holle muss auf den Donnerbalken, der böse Wolf empfindet sich nicht als böse – sondern trägt rosa Unterwäsche – und der kleine Lebkuchenmann empfindet Schmerzen. Eine Story, die zwischen Liebesgeschichte und manchmal derben Witzen (zum Beispiel das liebevolle Rülps- und Furzduett von Shrek und Fiona) glanzvoll die Waage hält.

Steppende Ratten und blinde Mäuse als Go-Go-Girls

Köstliche Einlagen gibt es immer wieder: die steppenden Ratten, die blinden Mäuse als Go-Go-Girls und der Messdiener in der Kirche, der das „Echo“ mimt. Die Dekoration hebt die Musicalaufführung fast schon in eine andere Dimension. Bewegliche Bühnenteile, ok, davon gibt es in vielen Musicals welche – aber die LED-Wand.

Deren Effekte haben mich begeistert. Dank ihrer erlebt der Zuschauer eine Bilderflut an ideenreicher Bühnendekorationen. Animierte Projektionen, die – im Zusammenspiel mit den phantasiereichen Kostümen – eine Fabelwelt entstehen lassen. Fast drei Stunden bewegen wir uns in dieser Parallelwelt – das Märchenland ist plötzlich so nah.

Mitreißende Choreografie und moderner Sound

Eine mitreißende Choreografie und moderner Sound – die Live-Band ist in einem Nebenraum – sorgen neben den Gesangseinlagen für beste Unterhaltung. Schauspielerisch und musikalisch muss man einfach Hauptdarsteller Andreas Lichtenberger als Shrek, Bettina Mönch als Fiona, „Esel“ Andreas Wolfram und meinen persönlichen Liebling des Abends, Jessica Kessler als Rotkäppchen, erwähnen. Die schönste Szene? Als Fiona auf dem Turm zeitgleich dreimal erscheint und singt: als Kind, als Heranwachsende und als Erwachsene

Meine Meinung: Shrek, das Musical ist absolut sehenswert. Eine Aufführung, an der man nichts aussetzen kann. Für Kinder und Erwachsene ein Genuss.

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