Rügen | Mit dem Schiff zu den Kreidefelsen

Von Sassnitz auf Rügen aus geht es mit der MS Alexander die Küste bis zum Königsstuhl. Fantastisch ist der Blick auf die berühmten weißen Kreidefelsen

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Wer Rügen besucht, der muss sie sehen: die berühmten weißen Kreidefelsen. Wer sie von See aus, also vom Schiff, sehen will, der sollte zunächst Sassnitz ansteuern, den vom Hafen aus kann man an Bord eines Schiffes zu Ausflugsfahrten entlang der weißen Kreidefelsen aufbrechen.

In die Hafenstadt Sassnitz auf Rügen kommt man eigentlich wegen der Buchenwälder und Felsen. Denn die 10 000 Einwohner-Stadt im Nordosten der Insel Rügen – genauer im östlichen Teil der Halbinsel Jasmund – gelegen, gilt als das Tor zum Nationalpark Jasmund. Umgeben ist Sassnitz von der steilen Kreideküste, Buchenwäldern, Kreidebrüchen und dem Sandstrand der Prorer Wiek.

Bis 1989 bestimmte der Fischfang und dessen Verarbeitung sowie Kreideabbau das Leben in Sassnitz. Heute sind es der Tourismus und der Fährhafen, von dem aus die Schiffe zwischen Sassnitz und Trelleborg pendeln.

Nationalpark und Kreidefelsen 

Natürlich bietet die Stadt vielerlei touristisch sehenswertes: Tierpark und Kreidemuseum, Museum für Unterwasserarchäologie sowie das Fischerei- und Hafenmuseum, ein britisches U-Boot, Schmetterlingspark und eine über 270 Meter lange Hängebrücke. Doch ich bin wegen des Nationalparks und der Kreidefelsen hier. Von Sassnitz aus kann man schnell das Nationalparkzentrum Königsstuhl (dort gibt es zwei Ausstellungen, die einen Einblick in die Welt der Kreide, Ostsee und Buchenwälder bieten) erreichen. Ich aber will die berühmten Kreidefelsen in ihrer Pracht vom Wasser aus sehen.

Im alten Hafen gehen wir an Bord der MS Alexander. Das 22 Meter lange weiß-rote Fahrgastschiff fährt erst seit 2007 hier und gehört einem in Sassnitz ansässigen Privatunternehmen. 90 Passagiere passen an Bord; 14 Euro kostet der 90-minütige Ausflug entlang der Küste bis zum Königsstuhl.

Unsere Schiffsfahrt aus dem Hafen von Sassnitz führt entlang der 1444 Meter langen Mole, durch den ehemaligen Fischer- und den Fährhafen, dann vorbei am Leuchtturm. Nachdem die Altstadt von Sassnitz in einigen hundert Metern Entfernung vorbeigeglitten ist, beginnen auch schon die sanften Erhebungen der Kreideküste. Neun Kilometer ist sie lang, an ihrer höchsten Stelle fast 120 Meter hoch.

Bäume, die hilflos in der Küstenwand hängen

Das natürliche Kreidevorkommen auf der Halbinsel – früher wurde die Kreide hier abgebaut – ist der wahre Schatz Rügens. Denn wer kennt sie nicht, die Bilder der steilen weißen Kreidefelsen? Seit 1990 gehört die Küste zum Nationalpark.

Die Kreidefelsen Rügens sind einer ständigen Erosion ausgesetzt. Mit jedem Sturm und im eiskalten Winter brechen große Brocken aus den Felsen. Bäume und Sträucher werden dann mit ins Meer gerissen. An einigen Stellen sieht man entwurzelte Baumstämme hilflos in der Küstenwand hängen, ihr Wurzelwerk stürzte mit Felsen irgendwann ins Meer. Herabgestürzte Kreidefelsen und Findlinge bedecken den schmalen Uferstreifen vor der Steilküste. Einige Touristen wandern hier im Vier-Stunden-Marsch von Sassnitz zum Königsstuhl.

Victoria-Sicht und Königsstuhl

An den beiden höchsten Kreidefelsen, der Victoria-Sicht und dem Königsstuhl (immerhin 118 Meter hoch) – oben sehen wir Besucher des Nationalparkzentrums auf der Aussichtsplattform – dreht der Kapitän der MS Alexander das Schiff und wir fahren zurück zum Sassnitzer Hafen.

Die Kreidefelsen an der Küste bei Sassnitz: Wer ist nicht fasziniert von dem Bild zwischen Schönheit, Wildheit und Natürlichkeit?

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