Nürburgring: Von schnellen Trucks und Fußball-Weltmeistern

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Mit Autos Rennen fahren? Kein Problem. Doch mit Lkw? Doch. Geht. Beim Truck-GP auf dem Nürburgring zum Beispiel. Und dem Spektakel zuzusehen macht richtig Spaß.

Die Lkw heißen hier zwar Trucks und das Event ist etwas kräftig amerikanisch angehaucht – doch Truckrennen sind Motorsport vom Feinsten. Etwas, an dem sogar die Spaß haben können, die sich mit Lkw weniger auskennen.

Der Truck GP ist europaweit seit Jahrzehnten auf Rennstrecken unterwegs ist. In Deutschland ist der Nürburgring Austragungsort. Eine Veranstaltung, die ich mir auf keinen Fall entgehen lasse. Zumal auch das Rahmenprogramm sehenswert ist. In diesem Jahr waren hier NASCAR und der traditionelle Convoy der Trucks (vom Oldtimer bis zum schicken US-Truck), jede Menge sehenswerte Trucks und der „WM-Truck“ der Fußballnationalmannschaft zu sehen.

Fans im Cowboy-Outfit

Die Wochenenden an der Eifelstrecke. Sie versprechen Sonne und heiße Tage, Regen bis hin zum Unwetter, volle Tribünen – und echte Motorsportfans. Im Fall des Truck GP, der meist im Juli am Nürburgring gastiert, verspricht das Motorsportwochenende zudem viele interessante Leute. Denn die Truckerszene ist US-amerikanisch orientiert. In diesem Jahr allerdings habe ich – im Gegensatz zu früheren Jahren – weniger Fans im Cowboyoutfit gesehen – das mag allerdings auch am sehr warmen Wetter gelegen haben.

Für die Rennen anzusehen bevorzuge ich übrigens die Tribüne T5. Das sind zwar nur Steinstufen, bieten an der Kurzanbindung der GP-Strecke aber einen vortrefflichen Platz, da hier meist Race-Action zu erwarten ist.

Die Trucker fahren ihre Rennen bereits seit den 80er Jahren. Inzwischen ist die Rennserie in der FIA organisiert. Zwei Rennen am Samstag und zwei am Sonntag stehen an, hinzu kommen noch weitere Rennen im sogenannten Mittelrheinpokal. Trugen die Trucker zu Beginn ihre Rennen noch in den Lkw, die sie im Job nutzen, aus, sind es inzwischen extra gebaute Race-Trucks.

Sie sind kleiner, wendiger und sportlicher wie die Straßen-Trucks. Etwas, dass im Profi-Rennsport sinnvoll ist. Die Rennen mit den PS-starken Trucks versprechen vielfältige Race-Action. Man schenkt sich in den MAN, Mercedes-Benz und Renault Trucks nichts. Besonders in den Kurven sind Überholmanöver, Lackaustausch und jede Menge Verbremser üblich – und versprechen dem Zuschauer viel Abwechslung.

Und da Trucks nun mal US-amerikanisch sind, hat man 2014 am Nürburgring die amerikanischste aller Motorsportserien ins Rahmenprogramm gepackt. Die NASCAR. Natürlich ist es nicht die echte NASCAR die hier fährt, sondern eine Europa-Version.

NASCAR Whelen Euro Series

Die nennt sich NASCAR Whelen Euro Series und lässt das Herz des US-Sport-Fans höher schlagen. 23 NASCAR mit je 400 PS (Motor etc. ist identisch, die Silhouette ist verschieden) zwar nicht im Oval sondern auf dem GP-Kurs – aber alleine der Sound der original US-Cars (allerdings schon einige Jahre alt) machen Spaß.

Heiße Fights ebenso. Truck-Fans haben ihren Spaß dann am Samstag auch beim Convoy. Es ist sehenswert, was sich dort samstags um die GP-Strecke bewegt. Vom Oldtimer bis zum Feuerwehrwagen und Reisebus über alltagstaugliche Sattelzüge bis zu richtigen US-Trucks. Fast eine Stunde dauert der Convoy über die Strecke.

Mehr Trucks findet man in mehreren Ausstellungen. Auf Außengelände und im Fahrerlager, dass übrigens fest in Hand von Mercedes zu sein scheint. Ausgestellt werden auch die Trucks, die an der Dakar-Rallye teilnahmen. Besonders Eindrucksvoll sind hier die Trucks von Tatra.

Und ein weiterer Truck hat mich begeistert. Das war der Mercedes-Truck, der wenige Tage zuvor die Fußball-Weltmeister in Berlin durch übervolle Straßen zur Fanmeile transportiert hatte. Selbst den grünen Kunstrasen und den Kühlschrank für die Fußballerdgetränke konnte man ansehen.

Der Truck-GP auf den Nürburgring: ob Motorsportfan, Trucker oder nur Neugieriger – die Veranstaltung ist eine der interessantesten Motorsportveranstaltungen in der Eifel.

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