Verschwundene Touristenattraktionen in Schleswig-Holstein | mit Video

Erinnerungen an verschwundene Touristenattraktionen: vom Minibornpark in Owschlag, über das Circusmuseum Preetz, Eiszeitmuseum Stolpe bis zum Dampfer Albatros.

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Diese kleine Zeitreise führt zu vier Touristenattraktionen zwischen Flensburg und Lübeck, die es heute so nicht mehr gibt: der Miniaturpark Miniborn in Owschlag, die Erinnerungsstätte auf dem Museumsschiff Albatros in Damp, das Circusmuseum in Preetz und das Eiszeitmuseum in Stolpe. Die Videoaufnahmen stammen von Besuchen im Jahr 2000.

Jeder von uns war in seiner Kindheit bestimmt mal an der Nord- oder Ostsee im Urlaub. Außer Strand und Meer gibt es besonders in Schleswig -Holstein eine Menge Attraktionen, besonders für Kinder. Einige davon sind im Lauf der Zeit verschwunden, verändert worden oder haben den Standort gewechselt. Machen wir eine Zeitreise. In diesem Video zeige ich Euch 4 Touristenattraktionen zwischen Flensburg und Lübeck, die im Jahr 2000 noch sehr gefragt und bekannt waren, heute aber verschwunden sind.

Miniaturpark Miniborn in Owschlag

Nummer 1, das ist der Miniaturpark MINIBORN, auch „Kleine Welt am Owschlager See“ genannt; ein Miniaturpark am Ort Owschlag im Kreis Rendsburg-Eckernförde .
Owschlag liegt zwischen Rendsburg und Schleswig. Hier am Owschlager See gab es auf einem Gelände von 15 000 Quadratmetern mehr als hundert Modelle bekannter Bauwerke aus der ganzen Welt im Maßstab 1 : 25 zu sehen. Das war einmalig in Deutschland.

Der Miniaturpark war die Schöpfung eines Hoteliers. Max Förster betrieb direkt nebenan das Hotel „Förster-Haus“  1988 sah er in den Niederlanden die Miniaturstadt Madurodam. Er war begeistert und hatte sofort den Plan, eine derartige Anlage in Owschlag zu bauen. Förster besorgte sich Baupläne, machte Fotos, fertigte Zeichnungen und begann zu bauen. Baumaterialien waren wasserfestes Holz und Kunststoff. Fünf Jahre später hatte er die ersten 50 Modelle fertig und der „Mini-Born-Park“ wurde im Juli 1993 eröffnet.

Zu seinen Werken gehören unter anderem die Londoner Tower Bridge, der Big Ben, die New Yorker Freiheitsstatue, die Rialto-Brücke, das Wiener Riesenrad und der Schiefe Turm von Pisa. Er baute natürlich längst nicht mehr alleine. 2003 kamen 90 000 Besucher.

Als Max Förster mit 73 Jahren stirbt, kaufte Ende 2006 sein Freund, ein bekannter Makler, Gebäude, See und Parkanlage, denn Försters Witwe konnte die Leitung nicht alleine übernehmen. Über 100 Modelle, die überholt und repariert werden mussten, eine Gartenanlage mit 20.000 Sommerblumen, ein Seidenblumenparadies, Souvenierartikelverkauf, Fischräucherei, die große Märklin Eisenbahn (H0), Kinderspielplatz, Auto- Scooter ferngelenkte Boote – all das musste gepflegt werden, sodass sich mehrere Pächter am Park versuchten, aber allesamt scheiterten. Um 2010 wurde der Park endgültig geschlossen.

Der Besitzer versuchte dann einige Modell zu verkaufen. Ein Minaturpark auf Rügen zum Beispiel kaufte einige Gebäude. Viele der Bauwerke stehen noch auf dem Gelände des Parks, der heute zu einem italienischen Restaurant gehört. Im Web findet man die Seite, über die der Besitzer weiterhin versucht Gebäude zu verkaufen.

Museumsschiff Albatros in Damp

Im Ostseebadeort Damp, südlich von Flensburg, liegt das Museumsschiff Albatros auf dem Trockenen. Was heute als Ort für ein Escape Game und eine Aussichtsplattform gebraucht wird, war vor einigen Jahren noch ein Naturkundemuseum und zuvor Museum zur Schifffahrtsgeschichte auf der Flensburger Förde. Die Albatros wurde 1971 nach Damp geschleppt und in ein Trockendock gesetzt. Von 1983 bis 2000 aber war das Schiff Gedenkstätte. Der Deutsche Marinebund betrieb hier eine Gedenkstätte, Mahnmal und Museum der Flüchtlinge des Krieges. Hier gab es Schautafeln, Urkunden, Bilder zur Flucht der Deutschen 1945 aus dem Osten in den Westen übers Meer.

Die Albatros wurde 1912 von der Meyer Werft in Papenburg gebaut. Das Schiff diente zur Versorgung von Orten an der Flensburger Förde, war auch Viehtransporter, Passagier- und Fracht-Dampfschiff. Im 1. Weltkrieg war sie in der Danziger Bucht im Einsatz, danach transportierte die Albatros in Flensburg Fahrgäste. Ab 1943 war das Schiff dann Verkehrsdampfer im Hafen von Gotenhafen (Gedingen).

Die Albatros nahm teil an der Operation „Rettung über See“, musste mit 500 weiblichen Marineassistenten an Bord von Pillau aus über die Ostsee Stralsund erreichen. Dort nahm sie 200 Flüchtlinge an Bord, verließ am 30. April 1945 den Hafen und kam in Kiel an.

Erinnerungen gab es an die Wilhelm Gustloff, ein Kabinen-Fahrgastschiff, das 1945 in der Ostsee mit mehreren tausend Geflüchteten aus dem Raum Danzig an Bord von einem U-Boot versenkt wurde. Der Untergang gilt bis heute als eine der verlustreichsten Schiffskatastrophen der Menschheitsgeschichte.

Aufgrund zurückgehender Besucherzahlen wurde die Gedenkstätte 2000 geschlossen. Die Exponate gingen an den deutschen Marine-Bund bzw. das Marine-Ehrenmal Laboe.

Circus-Museum Preetz

In Preetz eröffnete im Oktober 1974 das erste Circus-Museum in Deutschland. Preetz liegt südlich von Kiel. Auf einer Fläche von 316 m² in einem Bürgerhaus – vom Erdgeschoss bis zum Dachboden – wurde hier bis 2010 eine Sammlung von Bildern, Plakaten, Kostümen, Requisiten und 100 Schaufensterpuppen sowie Circus-Modellen gezeigt. Vor 10 Jahren wurde das Preezer Museum in das Zirkusmuseum in Magdeburg integriert. 22 Abteilungen gab es. Das Circusmuseum war aus der Privatsammlung des Zirkusfreundes Friedel Zscharschuch  entstanden und ab 1990 vom Verein der Freunde und Förderer des Circus-Museums Preetz betrieben worden.

Eiszeitmuseum Stolpe

Im Oktober 1994 wurde der „Förderverein Schleswig-Holsteinisches Eiszeitmuseum“ gegründet, eine Privatinitiative. 1999 hat der Verein auf dem Gelände eines über 100 Jahre alten Bauernhofes an der A 21 bei Stolpe das Eiszeitmuseum eröffnet. Es gab einen Ausstellungsraum von 200 qm und Außenfläche. In Vitrinen wurden die verschiedensten Gesteinsarten der Eiszeit ausgestellt. Besucher durften viele Exponate anfassen . Schon 2002 kam das Ende. Das Eiszeitmuseum zog um nach Bordesholm, 2006 dann nach Lütjenburg, östlich von Kiel, seinem heutigen Standort.

 

 

 

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