In diese Region muss man sich einfach verlieben. Einmal wegen der Menschen mit ihrer freundlichen und ruhigen Art. Und wegen der Landschaften. Ostfriesland bietet davon so viel: bezaubernde Küstenlandschaften und idyllische Inseln, weites Watt und endlose Wiesen, maritime Städte und interessante Denkmale, hübsche Parklandschaften und verträumte Dörfer.
Auf der Suche nach einem Ort für eine gezielt ruhige und beschauliche Zeit in Ostfriesland, entschieden wir uns für einen Standort in der Krummhörn. Neben der Gemeinde Krummhörn, die um Greetsiel liegt, spricht man auch von dem gesamten Gebiet südlich der Linie Greetsiel-Emden von der Krummhörn.
Und dort wurde das Dorf Loppersum, südlich von Hinte, zu unserem Standort. Eine gute Wahl, fanden wir. Unser Ferienhaus lag im ruhigen Ortskern von Loppersum. Durch die gute Anbindung von Loppersum an das Straßennetz, waren von hier Städte wie Leer und Emden sowie Greetsiel und die Küstenorte bis hin zu Neuharlingersiel schnell erreichbar.
Der Alte Hafen von Neuharlingersiel
So war unser erstes Ausflugsziel auch gleich weit außerhalb der Krummhörn. Im Hafenort Neuharlingersiel ließen wir die Erinnerungen an unsere Reise nach Spiekeroog. Denn von Neuharlingersiel aus fährt die Fähre zu der sehenswerten Ostfriesischen Insel. Dieses Mal allerdings waren wir in Neuharlingersiel hauptsächlich wegen des Alten Hafens mit seiner Kutterflotte. Ein lohnenswerter Ausflug, der nette Eindrücke aus dem lebhaften Hafen hinterließ.
- Der Hafen von Neuharlingersiel
Eindrucksvoll waren die Besuche in den Warftdörfern der Krummhörn. Eine Warft ist ein aufgeschütteter Hügel aus Erde, Klei und Mist, auf dem eine Siedlung errichtet wurde. Die Warft diente zum Schutz bei Sturmfluten. Auf den Warften baute man Burg oder Kirche, Höfe und auch ganze Dörfer. Allein in der Ferienregion Krummhörn-Greetsiel gibt es 18 solcher Warftdörfer.
In den Warftdörfern der Krummhörn
Hübsch sind sie alle: Grimersum, Pilsum, Freepsum und Canum, um nur einige der Warftdörfer zu nennen. Die Perle allerdings heißt Rysum. 1998 kürte man Rysum übrigens sogar zum schönsten Dorf in Niedersachsen. Windmühle, eine sehenswerte Kirche, Gulfhöfe, Handwerker- und Landarbeiterhäuser bilden in dem kleine romantischen Rundwarftdorf von nur 400 Metern Durchmesser ein mit schmalen Straßen verbundenes Netz. In jeder Gasse und an jeder Ecke gibt es interessante Baute zu sehen.
Nahe dem Dorf Groothusen liegt die Osterburg. Die heutige Anlage ist eine Wasserburg, die um 1500 gebaut wurde. Eine weitere Burganlage fanden wir in Pewsum. Die Manningaburg war ursprünglich ein Häuptlingssitz der ostfriesischen Familie Manninga. Selbst die Vorburg, heute der einzige Rest der Anlage, ist eindrucksvoll zu sehen.
Wieder außerhalb der Krummhörn führte uns ein Ausflug in das Dorf Münkeboe in der Gemeinde Südbrookmerland nahe Aurich. Hier steht das Dörpmuseum Münkeboe. Aufgebaut wurde hier ein ostfriesisches Dorf, in dem Leben und Arbeiten der Bewohner eines kleinen Moorranddorfes aus vergangenen Tagen gezeigt wird. So jedenfalls sagt der Trägerverein über die eigene Arbeit im Freilichtmuseum.
Pilsum und Greetsiel
Es gibt einige interessante Orte in der Krummhörn, die man nicht verpassen sollte. Dazu gehört auf jeden Fall der Leuchtturm in Pilsum, der bereits Otto Waalkes als Drehort für „Otto, der Außerfriesische“ diente, der schiefe Kirchturm in Suurhusen und der Alte Hafen von Emden mit sehenswerten Schiffen.
Die Perle der Region und der meistbesuchte Ort aber ist Greetsiel, ein Bilderbuch-Dorf an der kleinen Leybucht. Greetsiel bietet das, was man von einem Fischerdorf erwartet: einen Hafen mit Fischkuttern, Ausflugsboote, hübsche Häuser am Hafen und in der Altstadt, zahlreiche gastronomische Betriebe, Spazierwege zum Deich und sehenswerte historische Gebäude.
- Rysum, ein Warftdorf in der Krummhörn
- Die Fußgängerzone in Leer
Am Ende unseres Aufenthaltes stand der Besuch in Leer, eigentlich das „Tor nach Ostfriesland“ auf dem Programm. Leer ist, obwohl die Stadt nicht an der Nordsee liegt, eine Hafenstadt. Ems und Leda fließen durch den Ort. Wer als Tourist hierherkommt, der sucht zwei Orte mit Sicherheit auf: den Hafen und die daran liegende Altstadt. Denn Leer ist sogar bekannt für seine historische Altstadt, die man schonmal als „wertvollste Ostfrieslands“ bezeichnete. 365 Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Zudem ist Leer der Drehort der FRIESLAND Krimis. Bei einem Rundgang findet man einige der bekannten Drehorte, die man sofort erkennt.
Unser Abschied aus Ostfriesland war verbunden mit einem Versprechen: Wir kommen wieder. Denn hier gibt es noch viel mehr zu entdecken.