Im Dartmoor auf der Suche nach dem „Hund von Baskerville“ | Devon

Gab es den "Hund von Baskerville"? Arthur Conan Doyle jedenfalls hat über ihn in der unheimlichen Atmosphäre des Dartmoor geschrieben?

Teilen

Gab es den „Hund von Baskerville“? Arthur Conan Doyle jedenfalls hat über ihn geschrieben. Er ließ Sherlock Holmes im Dartmoor nach ihm suchen. Im Ort Princetown hat er sich ein Zimmer in einem Hotel genommen, um dann in der unheimlichen Atmosphäre des Dartmoor sein Buch zu schreiben. Finden wir den Ort, an dem er den „Hund von Baskerville“ schrieb?

Es ist einsam im Dartmoor. Kaum Bäume, wenig Sträucher, ein paar enge Straßen und eine kleine Stadt, eher ein Ort. Das Dartmoor in Devon, wir sind nur knapp 30 Kilometer von der Küste entfernt, ist eine Hügellandschaft. Knapp 1000 km² ist sie groß. Ein Granitmassiv, vornehmlich mit Moor und Heide bedeckt.

Die Hügel können allerdings immerhin bis zu 600 Meter hoch sein. Die Schafe laufen hier auf Flächen ohne Zäune herum. Kühe auch. Da kann es sein, dass schon mal ein Schaf oder auch eine Kuh auf dem Weg steht. Wenn dem so ist: anhalten und warten. Die Tiere ziehen irgendwann grasend weiter.

Hier wohnte der Erfinder von Sherlock Holmes

Wir sind auf dem Weg nach Princetown, der einzigen Ansiedlung von Bedeutung im Dartmoor. Nach Princetown wollen wir wegen Sir Arthur Conan Doyle. Denn hier in Princetown und der näheren Umgebung schrieb er sein wohl bekanntestes Buch: Der Hund von Baskerville.

Nach wenigen Kilometern Fahrt durch die Einsamkeit, es ist kühl und windig hier, erreichen wir Princetown. Der Ort hat seine Ursprünge im Jahr 1785, als ein Sir Thomas Tyrwhitt ein großes Gebiet im Moor pachtete. Er wollte hier Ackerland schaffen. Mit ihm zogen Siedler hierher. Tyrwittt hatte die Idee im neuen Ort Princetown, benannt nach dem Prinzen von Wales, ein großes Gefängnis in dieser Einsamkeit zu bauen. Tausende Gefangene aus dem Napolionischen Krieg sollten hier untergebracht werden. Bis zu 9000 Gefangene müssen es gewesen sein, die hier lebten. Das Gefängnis gibt es bis heute. Mitten im Ort und unübersehbar. Über 600 Gefangene sitzen heute dort ein.

Wir parken mitten im Ort. Das Gefängnis sieht bedrohlich aus der Nähe aus. Keine 2000 Einwohner hat die kleine Stadt, die als Tor zum Dartmoor Nationalpark gilt. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Schritte zum Besucherzentrum des Nationalparks. Ein altes Gebäude. Früher war es mal ein Hotel. „Dutchy Hotel“ steht draußen an der Wand.

Arthur Conan Doyle ist hier 1900 abgestiegen, als er den Hund von Baskerville schrieb. Doyle hatte zuvor  Bertram Fletcher Robinson, er kam aus dem Dartmoor, kennengelernt. Der hatte ihm von den Gruselgeschichten aus dem Moor erzählt, unter anderem eine von einem Höllenhund. Mit Robinson reiste Doyle nach Princetown; der Kutscher von Robinson soll Harry Baskerville geheißen haben, womit der Titel des Buchs erklärt ist. In seinem Buch lässt er seinen Detektiv Sherlock Holmes und Doktor Watson den Fall klären.

Wo Arthur Conan Doyle den „Hund von Baskerville“ heulen ließ

Doch wo holte Doyle sich die Inspiration für die Landschaftsbeschreibungen? Wo liegt der fiktive Ort Grimpen aus dem Buch? Um Grimpen zu finden, verlassen wir Princetown über die schmale Sackgasse Tor Royal Lane. Ein paar Häuser noch, dann umgibt uns wieder Stille und Einsamkeit. Das einzige, was wir hören, ist der scharfe Wind. Kühe stehen auf der Straße. Wir fahren weiter, vorbei an der stillgelegten Whiteworks Zinnmine, etwa 3 km nach Südosten. Dann erreichen wir Fox Tor Mires, der vermuteten Stätte des Grimpen-Moors. Ein kleines Schild am Weg verbietet, hier weiterzufahren.

Der Grimpen-Sumpf war bei Arthur Doyle ein ausgedehntes Moor, tief im Herzen von Dartmoor. Es war der Ort, der in Geschichten mit der Legende des Höllenhundes verbunden ist. Hier lässt Arthur Conan Doyle die Baskerville Familie vom Höllenhund bedrängt werden.

Grimpen ist ein fiktiver Ort, der von Sir Arthur Conan Doyle erfunden wurde. Der Sumpf ist hier ein nebliger und wilder Ort. Watson beschreibt es als „Melancholie“. Unheimlich ist es hier. Hat Doyle hier bei Spaziergängen gestanden? Hat er sich hier ins Moos gesetzt, über seine Geschichte nachgedacht?

Wir verlassen Grimpen und kehren zurück nach Princetown. Vor unseren Augen tauchten die Gefängnismauern wieder auf. Doyle ließ von hier einen Gefangenen flüchten. Wir sind froh, als wir die Hauptstraße von Princetown wieder erreichen.

Das Dartmoor – eine der faszinierendsten Landschaften überhaupt.

 

Teilen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>