TATORT „Das Verhör“ | Drehorte in Müllheimer Kaserne und Ottersweier

© SWR/Benoit Linder, Bildrechte: SWR/Benoit Linder, Fotograf: SWR - Das Erste

Teilen

An Drehorten in Ludwigshafen, in der Stadt Müllheim und im Hartheimer Rheinwald, bei der Deutsch-Französischen Brigade in der Robert-Schumann-Kaserne in Müllheim und im Ort Ottersweier entstand im Juni 2021 der Lena Odenthal TATORT „Das Verhör“ (AT).

Drehort Müllheim

Drehorte für den Ludwigshafen TATORT liegen auch in Müllheim. Die knapp 20 000 Einwohner-Stadt liegt im Markgräflerland im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zwischen Freiburg und Basel auf der Höhe von Mülhausen.

1901 wurde Müllheim „Garnisonsstadt“. 1936 wurde an der nordwestlichen Ecke der Stadt eine Kaserne errichtet. Nach 1945 nutzte eine Panzer- und Artillerieabteilung der französischen Armee die Anlagen. Heute heißt die Kaserne Robert-Schuman-Kaserne und beherbergt seit 1992 den Brigade-Stab und das Versorgungsbataillon der Deutsch-Französischen Brigade.

Robert Schuman war französischer Ministerpräsident und bereitete als Außenminister des Landes den Weg zur Schaffung der Montanunion vor, war Präsident des Europäischen Parlaments und gilt als einer der Gründerväter der Europäischen Union. Die Robert-Schumann-Kaserne ist damit die einzige Kaserne in Deutschland, die den Namen eines ausländischen Politikers trägt.

Die Tatort-Kameras standen am Drehort Robert-Schumann-Kaserne am Kasernentor (Ecke Kinzigstraße/Im Nussbaumboden). Hier betritt Lena Odenthal die Kaserne, um einen Soldaten zu verhören, während ein Militärkonvoi die Kaserne verlässt. 35 Soldaten der Brigade spielen als Komparsen im Film mit. Im Tatort ist die Müllheim Brigade, ein fiktives Infanteriebataillon mehrerer Nationen in der Nähe von Ludwigshafen.

Darum ist im Tatort an der Robert-Schumann-Kaserne neben der Europaflagge sowie der deutschen und französischen Flagge auch die rheinland-pfälzische Flagge statt der baden-württembergischen Flagge gehisst.

Drehort Ottersweier

Die knapp über 6000 Einwohner große Gemeinde Ottersweier liegt in Baden-Württemberg zwischen Schwarzwald und Rhein, südlich von Rastatt und Bühl.

Ein Drehort für den Lena Odenthal TATORT ist vor der Wallfahrtskirche Maria Linden Ottersweier. Die heutige Barockkirche liegt an der alten Römerstraße, die das Rheintal durchzieht. Ursprünglich hieß die Stelle „Ort der sieben Linden“. Hier soll schon ab dem 8. Jahrhundert eine Kapelle gestanden haben, die von den Brüdern des Klosters Schwarzach betreut wurde. Nach der Entdeckung eines Marienbildes im Hohlraum einer Linde baute man 1484 die Wallfahrtskirche Maria Linden, zunächst in gotischer Form. 1786 wurde die Kirche im Stile des Barock umgebaut.

Für den Tatort rollt der schwarze BMW von Lena Odenthal durch Ottersweier. Ab dem Kreisverkehr im benachbarten Bühl geht es vom Kreisverkehr „Jägerkreisel“ über die Hauptstraße (die K 3764, auch als alte B 3 bekannt) nach Ottersweier bis zum Kreisverkehr „Maria Linden“ an der Wallfahrtskapelle.

Kurz vor der Einfahrt zum Kreisverkehr Maria Linden liegt eine ARAL-Tankstelle. Auch auf dem Tankstellengelände wurde gedreht.

Weitere Drehorte

Weitere Drehorte des Tatorts liegen in Ludwigshafen. Eine Autoverfolgung wurde zum Beispiel an der Kurt-Schumacher-Brücke und am Rheinufer gedreht.

Ebenfalls Drehorte befinden sich in Müllheim und im Hartheimer Rheinwald. Hier liegt ein militärisches Übungsgelände der deutsch-französische Brigade.

Drehort Baden-Baden

Das Kommissariat befindet sich im Baden-Badener Stadtteil Cité. Dort steht das sogenannte „Tatort-Haus“ am Waldrand. Denn in dem ehemaligen Internatsgebäude befinden sich seit 2006 die Kommissariate der SWR-Tatortfilme aus Ludwigshafen, Stuttgart und Freiburg. Jedes Kommissariat hat sein eigenes Stockwerk. Lena Odenthal nutzt die 1. Etage.

Bis in die 90er Jahre war der Stadtteil Cité ein französisches Kasernen- und Militärsiedlungsgelände. Die französische Armee hatte hier ihr Hauptquartier für die in Deutschland stationierten Truppen und deren Angehörige.

Heute ist hier eine normale Wohnsiedlung. Die 1950er- und 1960er-Jahre-Betonbauten beherbergen, neben dem Tatort-Haus, auch die Europäische Medien- und Eventakademie und die Volkshochschule. Die ehemaligen Schlafräume der Internatsschüler aus Frankreich hat man durch Umbau in die Kommissariate verwandelt.

Aber nicht nur die Kommissariate befinden sich in dem Haus. Auch die Gerichtsmedizin und Verhörräume gibt es hier. Diese Räume übrigens teilen sich alle drei Tatort-Kommissariate. Die Gerichtsmedizin erkennt man an Fliesen an den Wänden und dem genoppten Gummiboden. Wo die KTU arbeitet, war früher das schwarz-weiß gekachelte Badezimmer des Internats. Glasflaschen und Mikroskop stehen da, wo früher die Duschen waren.

Der Verhörraum ist einem Raum im Gefängnis Stuttgart-Stammheim nachempfunden. Es gibt hier das verspiegelte Fenster, damit Szenen von Gegenüberstellungen gedreht werden können. Außer für Szenen von Vernehmungen dient der Raum auch bei Gefängnisszenen als Besuchsraum.

In einem der Flure ist im Haus ist auch der Drehort für die Wohnung von Lena Odenthal.

Bei Dreharbeiten steht vor dem Haus eine Hebebühne mit Scheinwerfern. So sorgt man für eine dem Tageslicht ähnliche Beleuchtung in den Räumen.

Darum geht es in „Das Verhör“

Frauenhass als Mordmotiv? Im „Tatort – Das Verhör“ misstrauen Lena Odenthal und Johanna Stern der modern-aufgeschlossenen Oberfläche ihres Hauptverdächtigen. Esther Wenger inszeniert den 75. Tatort aus Ludwigshafen nach einem Drehbuch von Stefan Dähnert. Mit Ulrike Folkerts und Lisa Bitter stehen Götz Otto, Katrin Röver und Jonathan Müller vor der Kamera von Cornelia Janssen.

Investmentbankerin Ann-Kathrin Werfel wird grausam getötet. Der erste Verdacht fällt auf ihren Ex-Ehemann, Schreiner Patrick Werfel, dem sie häusliche Gewalt vorgeworfen hatte. Der allerdings präsentiert den Kommissarinnen Lena Odenthal und Johanna Stern ein gut bezeugtes Alibi. Indizien vom Fundort der Leiche führen die Kommissarinnen zu Hajo Kessler, der Soldat bei der Bundeswehr ist. Kessler behauptet, Ann-Kathrin Werfel nicht gekannt zu haben, sein Wagen wurde jedoch in der Nähe des Fundorts gesehen. In der Befragung gibt er sich korrekt, auch charmant. Aber er neigt dabei zu Ausrastern – und die scheinen damit zu tun zu haben, dass es Frauen sind, die ihn befragen.

Lena Odenthal ist überzeugt, dass in der Psyche des Verdächtigen ein tief sitzender Frauenhass verborgen ist. Während Johanna Stern das Umfeld des Verdächtigen untersucht, gerät die Vernehmung immer mehr zum Katz- und Mausspiel zwischen Kessler und Lena Odenthal, die alles daransetzt, ihn in die Enge zu treiben.

Der „Tatort – Das Verhör“ (AT) ist eine Produktion des SWR, ausführender Produzent ist Nils Reinhardt. In weiteren Rollen spielen u. a. Marco Reimers, Emre Aksizoglu, Annalena Schmidt, Max Tidof und Peter Espeloer. Schnitt: Claudia Lauter, Szenenbild: Söhnke Noé, Kostümbild: Holger Büscher, Produktionsleitung: Birgit Simon. Die Redaktion liegt bei Ulrich Herrmann.

(ots/© SWR/Benoit Linder,Bildrechte: SWR/Benoit Linder, Fotograf: SWR – Das Erste)

Teilen

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes:

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>