Buckland Abbey | Wo Sir Francis Drake wohnte | Devon

Ein ehemaliges Kloster bei Plymouth in Devon war das Zuhause von Weltumsegler Sir Francis Drake: Buckland Abbey

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Buckland Abbey, ein ehemaliges Kloster nahe Plymouth, war das Zuhause von Weltumsegler Sir Francis Drake. Er baute das Kloster in eine Burg um.

Er war der wohl bekannteste englische Freibeuter und Weltumsegler, Admiral und Entdecker: Sir Francis Drake (geboren um 1540 in Tavistock, Devon; gestorben 1596 in Panama). In England ist er bis heute eine verehrte Legende. Es sind die Geschichten von Kaperfahrten und Piratenleben im Auftrag der englischen Krone, von Sklavenhandel, von Seegefechten und Blockadebrechern, aber auch von einer Weltumsegelung, die ihn zum Helden machen.

Leben in einem ehemaligen Kloster

Zwischen seinen zahlreichen Fahrten lebte Drake natürlich an Land. In Plymouth saß er zwischenzeitlich im Parlament. Sein Wohnort war Buckland Abbey nahe Playmouth in Devon. Ein ungewöhnlicher Wohnort. Denn Buckland Abbey war eigentlich ein Kloster. Es liegt beim Ort Tavistock.

1577 brach Francis Drake mit der Golden Hind (hier ein Beitrag über Brixham) auf zur Weltumsegelung auf, 1580 kehrte er zurück. Vielfältig sind die Geschichten über ihn, seine Kaperfahrten, Überfälle und Schlachten. Sicher ist: Trotz der dominierenden Seemächte Spanien und Portugal, prägte Francis Drake das Bild Englands als neue Seemacht. Neben seinen Zügen gegen die Spanier hatte er auch Anteil daran, dass die spanische Invasion der Britischen Inseln scheiterte. All das macht ihn auf der Insel zum Helden.

Buckland Abbey liegt umgeben von Wiesen, Obstgärten und Wäldern im Tavy-Tal. Vom Parkplatz führt der Fußweg bergab; die Zisterzienser bauten ihre Klöster immer im Tal, nie auf Anhöhen (das hat übrigens mit Demut zu tun)

Bis 1946 gehörte Buckland Abbey der Drake-Familie

1278 hatte Amicia, die Gräfin von Devon, das Kloster als eines der letzten Zisterzienserklöster in England gestiftet. Über 250 Jahren leben die Mönche hier in der friedlichen Einsamkeit des Tavy-Tals. Es galt übrigens als westlichstes Kloster der Insel. 1539 wurde das Kloster von der Krone eingezogen, wurde zum Herrenhaus umgebaut und 1580 an Sir Francis Drake verkauft. Seine Familie besaß Buckland Abbey übrigens bis 1946. Acht Jahre vorher war das Haus bei einem Brand stark beschädigt worden; seit 1948 gehört es dem National Trust.

Der Umbau vom Kloster zum Herrenhaus hat natürlich nicht die Spuren der Klosterbauten verwischt. Die mittelalterliche, kreuzförmige Kirche mit Vierungsturm blieb erhalten, während die Seitenschiffe fehlen. Der Rest wurde zum Mittelpunkt des Wohnhauses. Der Vierungsturm ist heute die große Halle. Kirchlich blieb der Zweck des ehemaligen Presbyterium. Hier richtete man eine Hauskapelle ein. Während die anderen Klostergebäude abgerissen wurden bzw heute nicht mehr erkennbar sind, blieb die große Scheune des Klosters erhalten. Sie ist fast 50 Meter lang und 12 Meter hoch. Heute befindet sich drinnen ein modernes Kunstwerk.

Im Herrenhaus selbst ist es schwer sich eine Kirche vorzustellen. Genau hingesehen, erkennt man aber Brüche im Mauerwerk, sieht, wo Querschiffe waren, entdeckt Türen und Treppen, die heute nirgendwo hinführen, sieht Torbögen und Pfeiler, die ins heutige Mauerwerk eingebaut sind.

Das Geheimnis von Drakes Trommel

Prächtig sind einige der Räume im Innern. Die getäfelte Tudor-Kammer, der georgianische Speisesaal, die riesige Küche und mehr. Im oberen Stockwerk gibt es eine Ausstellung zu Francis Drake. Und es gibt, auf einem Podest stehend, Drakes Trommel. Es soll die Original-Trommel sein, die Drake bei seiner dreijährigen Weltumseglung dabei hatte. Der Legende nach ertönt sie, wenn England in Gefahr ist. Zu Beginn des 1. und des 2. Weltkrieges war sie angeblich zu hören.

Rosamunde Pilcher Drehort

Natürlich war Buckland Abbey auch schon Drehort. 2009 wurde hier in großen Teilen die Verfilmung des Rosamunde Pilcher Romans „Wiedersehen in Rose Abbey“ gedreht. Buckland Abbey wird dabei in Luftaufnahmen gezeigt, Szenen wurden im Garten und in der Küche gedreht. Buckland Abbey wird im Film zu  „Rose Abbey“, dem Sitz eines Parfumunternehmers, dessen Bruder hier im Garten die Rosen für Parfum züchtet.

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