Der Schalenstein von Bunsoh | Im Steinzeitgrab der mysteriösen Zeichen

Ein Grab aus der Steinzeit mit seltsamen Zeichen.

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Bei Albersdorf, nahe dem Nord-Ostsee-Kanal in Schleswig-Holstein, reisen wir zurück in die Steinzeit. Wir wollen zum „Schalenstein von Bunsoh“, einem 5000 Jahre alten Großsteingrab mit mysteriösen Zeichen.

Wir sind in der Region Dithmarschen. Büsum liegt nicht weit entfernt. Das Grab liegt nahe einem „Steinzeitpark“. Dort gibt es nachgebaute Häuser aus der Steinzeit und weitere Steinzeitgrabhügel zu sehen.

Wir passieren den Ortsteil Bunsoh. Wenig entfernt von den letzten Häusern liegt an der Albersdorfer Straße ein Parkplatz. Dort gibt es auch eine Infotafel zu Grab und Schalenstein. Vom Parkplatz führt ein Fußweg wenige hundert Meter zum Ganggrab.

Großsteingräber gibt es hier in Schleswig-Holstein viele. Der Schalenstein von Bunsoh gilt als der größte der sechs bekannten Albersdorfer Schalensteine.

Schalen, Rillen und ein Handabdruck

Was ist das Besondere an diesem Schalenstein aus der Zeit der Trichterbecherkultur? Dieser gewaltige Stein, er ist einer von drei Steinen, die zur Abdeckung der Grabkammer dienen, hat über 150 eingetiefte Schalen, eingravierte Rillen und Abbildungen. Auch einen Hand- und einen Fußabdruck findet man. Gemacht von Menschen der Steinzeit.

Umgeben von einem Erdwall blicken wir vom Zugang aus die Steine des Grabes. Das Grab befand sich unter einem Grabhügel. Den hat man abgetragen, allerdings die Ränder stehen gelassen, sodass sich eindrucksvolle Blicke auf das Grab ergeben. Das Ganggrab ist mit weniger als vier Metern Länge verhältnismäßig klein. Breit ist es 1,55 Meter.

1874 entdeckt, wurde es 30 Jahre später ausgegraben. Der Hügel hatte einen Durchmesser von etwas über 20 Meter.

Zwischen 3500 und 3200 vor Christus gebaut

Die Anlage ist zwischen 3500 und 3200 v. Chr. entstanden. Die Steinverzierungen wurden zwischen 3000 und 1700 v. Chr. angebracht. Das Grab wurde also mehrfach für Bestattungen genutzt.

Was die Zeichen bedeuten, weiß man nicht. Eventuell war es ein Fruchtbarkeitskult oder es sind einfach nur Verzierungen. Auch warum nur einer der drei Steine Verzierungen trägt, weiß man nicht. Was mögen sich unsere Vorfahren dabei gedacht haben? Vielleicht wollten sie nur etwas Kreatives machen. Papierblätter zum Malen gab es damals ja noch nicht.

Großsteingräber, in denen immer mehrere Personen bestattet wurden, wurden unter großem Aufwand errichtet. Die Steine wiegen meist mehrere Tonnen.

Durch einen Graben gehen wir zurück zum Parkplatz. Was wir gesehen haben, ist ein eines der bedeutendsten Kultobjekte aus urgeschichtlicher Zeit. Nicht oft hat man Gelegenheit einen Teil des Totenbrauchtums aus der Jungsteinzeit zu berühren. Um so faszinierender war dieser Besuch beim „Schalenstein von Bunsoh.“

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