Lanhydrock House: Im schönsten Herrenhaus in Cornwall

Südlich des Bodmin Moor in Cornwall liegt das herrliche Lanhydrock House.

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Zwei Seiten des viktorianischen Lebens in Cornwall lernt man im Lanhydrock House, einem Herrenhaus nahe englischen Stadt Bodmin, kennen. Hier gehen wir nicht nur durch die Räume der „Herrschaften“, sondern sehen auch die Arbeitsbereiche und Zimmer der Angestellten.

Da das alles im Haus auch noch visualisiert wird mit Fotos, Namen und Biografien der echten Bewohner, bekam Lanhydrock House für mich einen Touch von Downtown Abbey, des Herrenhauses aus der gleichnamigen Fernsehserie. Denn die Biografien der Angestellten erinnerten mich an die der Fernsehserie. Ebenso wie ihre Arbeits- und Wohnräume.

Der National Trust ist der Besitzer von Lanhydrock House

Optisch macht Lanhydrock House richtig etwas her. Es ist kolossal und wunderschön verspielt zugleich. Kein Wunder also, dass es mehrmals schon als Filmkulisse für Rosamunde Pilcher Verfilmungen diente.

Der Weg zum Hauptgebäude ist lang. Vom Parkplatz geht es zunächst zum obligatorischen Tearoom, ein Restaurant und Café, bevor man zum Eingangsbereich mit dem Kartenverkauf kommt. Der Pförtner sozusagen. Da das Anwesen im Besitz des National Trust ist, sind Wege, Gelände und Haus sehr gepflegt, alles in bestens organisiert und die Mitarbeiter überaus freundlich.

Vom Eingang aus führt ein langer Fußweg leicht bergab zum Haus. Wem der Fußweg zu weit ist: Der National Trust bietet hier einen Shuttleservice (für ein Pfund) mit umgebauten Golfkarren an.

1620 begann man mit dem Bau

Lanhydrock liegt im waldreichen Tal des Flusses River Fowey. Das Haus ist von einem 367 Hektar großen Landschaftspark umgeben. Die Gebäude stammen aus unterschiedlichen Zeiten. Erste Bauten stammen aus dem Jahr 1620; der größte Teil ist viktorianischen Ursprungs. Die Hauptgebäude wurden vom ersten Besitzer, einem Kaufmann und Geldverleiher aus Truro, gebaut. Das Haus hatte in den folgenden Jahrhunderten viele verschiedene Besitzer, meist durch Erbfolge; ein jeder baute etwas anderes an dem spätviktorianisches Landhaus. Seit 1954 ist Lanhydrock für die Öffentlichkeit zugänglich; inzwischen kommen jährlich über 200 000 Besucher hierher.

Lanhydrock betritt man durch ein Torhaus. Dahinter folgt ein Vorhof mit einer durch einen Kiesweg begrenzten runden Rasenfläche. Hier schon sind Teile des verspielten Gartens zu entdecken. Es gibt Staudenrabatten und farbenprächtige Gärten mit Kamelien, Magnolien und Rhododendren zu sehen.

Die Küche besteht aus mehreren Räumen

Im Innern gibt es (fast) unzählige Räume zu besichtigen; alle im hoch viktorianischen Stil nach einem Brand von 1881 renoviert, teilweise mit dem damals neuesten Komfort. Das merkt man besonders im Küchenbereich. Die Küche besteht übrigens aus einem hohen Hauptraum (mit Grill) und vielen Nebenräumen – für fast jede Tätigkeit gab es einen Extra-Raum. Wer sich für das Leben der Angestellten interessiert, muss das obere Stockwerk mit den Zimmern eben dieser Angestellten sehen. Durch Infotafeln gibt es hier spannende Einblicke in das Leben der Dienstmädchen, Butler und Chauffeure sowie Gärtner.

Kinderzimmer und Bibliothek

Welch ein Gegensatz zum luxuriösen Familienbereichen: ein eleganter Speisesaal, geräumige Zimmer (wie das Morgenzimmer), zum Lesen,  Spielen (besonders das Billardzimmer), zum Arbeiten (Verwaltungsbereich) und die komfortablen Schlafzimmer wie auch die mit Spielzeug gefüllten Kinderzimmer. Absolut sehenswert ist die Bibliothek des Hauses. Achten Sie hier einmal auf die Verzierungen der Gewölbedecke.

Viel erfahren wir im Haus aus dem Leben der Besitzerfamilie Agar-Robartes zur Zeit des 1. Weltkrieges. Familienfotos und persönliche Sachen der Familie lassen deren Leben nachvollziehbar werden.

Haus und Garten dienten in der Vergangenheit als Drehort für Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Es waren „Klippenm der Liebe“ (1999) und „Im Zweifel für die Liebe“ (2009). Hier war 1996 auch der Hauptdrehort für den mehr in England bekannten Film „Twelfth Night, or What You Will“.

 

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