Warum die Barockstadt Amorbach ein Juwel im Odenwald ist

Eine geheimnisvolle Kapelle, das älteste Fachwerkhaus Bayerns und eine ehemalige Abtei mit berühmter Rokoko-Kirche stehen in Amorbach

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Amorbach im Odenwald hat einige Sehenswürdigkeiten: die geheimnisvolle Kapelle Amorsbrunn, das Templerhaus als ältestes Fachwerkhaus in Bayern und die Abtei Amorbach mit seiner bezaubernden Rokoko-Kirche.

Die Lage

Sagenreich und historisch wird es in der Stadt Amorbach im Odenwald. In der rund 4000-Einwohnerstadt im Landkreis Miltenberg in Unterfranken. Ich mag diese Stadt, in der schon der Philosoph Theodor Adorno seine Ferien verbrachte, schon wegen ihres Namens: Amorbach. Der Name hat aber leider weniger mit Amor zu tun. Die Stadt im Odenwald hieß früher Amerbach und dann Ammerbach. Seit 1200 nennt man sie Amorbach.

Die legendenreiche Kapelle Amorsbunn

Legendenreich wird an der Kapelle Amorsbrunn im Otterbachtal, ca. 2 km von der Altstadt entfernt. Hier ist eine Quelle. Die war vermutlich mal eine römische oder Quellenkultstätte. Später wurde der Ort christianisiert. Von Amorbach aus nämlich sollen im 8. Jahrhundert irische Wandermönche den Odenwald christianisiert haben.

Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde im Otterbachtal eine Kapelle gebaut. Die Legende dazu, im 15. Jahrhundert von einem Priester verbreitet, lautet: Der Heilige Amor – der Mönch war in Maastricht tätig – habe die Quelle 734 als Heilwasser entdeckt. Das Wasser soll Gicht heilen, heißt es.

Der Bach, der durch das Tal fließt, heißt Amorbach. Der Name kommt nicht von amor für Liebe, sondern vermutlich vom mittelalterlichen Wort „amar“, das bezeichnete die Weizensorte Emmer

Jedenfalls gilt dieser Ort als Gründungsort der großen Abtei in Amorbach, zwei Kilometer von hier.

Neben der Kapelle ist ein Wasserbecken. In das fließt das Wasser der Quelle, die unter der Kapelle sprudelt.

Hierher zogen die Pilger des Mittelalters, wenn sie Heilung erhofften oder den Heiligen ehren wollten.

Das älteste Fachwerkhaus Bayerns

Die Altstadt von Amorbach. Nahe der ehemaligen Abtei steht an einer Ecke das älteste erhaltene Fachwerkhaus in Bayern. Es wurde im 13. Jahrhundert gebaut.
Das Haus wird üblicherweise „Templerhaus“ genannt. Die Bezeichnung soll aber falsch sein. Ein Irrtum.

Das Haus wurde 1250 als Burgmannshof gebaut. Das heißt, sein Bauherr war einer der Burgmannen der Benediktinerabtei Amorbach. Der Mann hieß Rüdt von Collenberg. Das Haus trug den Namen „Rüdenhof“.

Wir stehen vor dem steinernen Wohnturm. Das Obergeschoss wurde 1290 durch einen Fachwerkaufsatz ersetzt, ein Festes Haus.

Das Haus gehört zu den wenigen, seit dem späten 13. Jahrhundert weitgehend unverändert erhaltenen Profanbauten in Süddeutschland.

Schönste Kirche des Rokoko

Es lohnt, durch die Straßen der Altstadt von Amorbach zu schlendern. Hübsche, alte Häuser gibt es hier viele.

Zentral liegt die ehemalige Abtei Amorbach. Das Kloster ist eine ehemalige Benediktinerabtei und eine der frühesten Klostergründungen im mainfränkischen Raum. 1803 wurde das Kloster aufgehoben. Die Gebäude gehören seitdem den Fürsten zu Leiningen.

Als Gründungsjahr des Klosters wird in einer Chronik das Jahr 734 angegeben.

Das Herz der Klosteranlage ist die heutige Hofkirche der fürstlichen Familie. Im Innern sehen wir eine der künstlerisch bedeutendsten und schönsten Kirchen des deutschen Rokoko. Man muss die farbeprächtigen Werke des Rokoko im Innern gesehen haben, insbesondere die Deckengemälde.

Bilder davon kann ich hier leider nicht zeigen, dort darf man leider nicht fotografieren. Dennoch lohnt der Besuch und das stille Betrachten der Deckengemälde.

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