Tintagel Castle | Die Burg von König Artus | Cornwall

In Tintagel an der Küste von Cornwall soll König Artus gezeugt und auch geboren sein.

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„Gut zu Fuß sein“ sollte man schon, wenn man Tintagel Castle in Cornwall besuchen möchte. Der Weg zur Burg von König Artus ist zwar nicht schwierig, einfach ist er aber auch nicht. Gute Kondition ist nötig. Insbesondere sollte man kein Problem mit dem Steigen von Treppen haben. Denn Stufen zu überwinden gibt es hier eine ganze Menge.

Tintagel, der kleine Ort an der Westküste von Cornwall, lebt von seiner Burg. Kaum ein Haus entlang der Hauptstraße des Ortes, das nicht am König-Artus-Tourismus mitverdienen will. Sei es als Unterkunft, als Restaurant, Fish and Chips-Verkauf etc. Tintagel Castle ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Englands und folglich sehr überlaufen. Zwei gute Parkplätze kann ich empfehlen. Der eine ist groß und unübersehbar in der Ortsmitte gelegen, der andere kurz nach der Abzweigung des Fußweges zur Burg.

Die Artussage ist das, was sie vorgibt zu sein: eine Sage. Geoffrey von Monmouth hat sie nach 1130 aufgeschrieben. Ereignet haben soll se sich hunderte Jahre zuvor. König Artus und seine Tafelrunde – die Geschichten spielen tatsächlich wohl in Cornwall. Und einer dieser Handlungsorte ist die Burg Tintagel.

Hier nämlich soll Artus gezeugt bzw vielleicht sogar geboren worden sein. Hier lebte demnach Igraine, begehrt von einem Uther. Dem half der Zauberer Merlin, indem er Uther das Aussehen von Igraines Mann verlieh. Aus dieser zauberhaften Begegnung ging König Artus hervor. Soweit die Sage. Übrigens auch in der Tristan-Sage kommt Tintagel vor. Hier ist es die Burg von König Markes.

Eine Burg aus dem 5. Jahrhundert

Ausgrabungen haben ergeben, dass hier im 5. bis 7. Jahrhundert eine Burg stand. Vermutlich war es ein Fürstensitz. 1233 erwarb ein Bruder des englischen Königs Heinrich III., Richard von Cornwall, die Burgstelle. Vermutlich kannte er die Artus-Sage. Er jedenfalls ließ auf den Grundmauern der alten Anlage eine große mittelalterliche Burg bauen. Um 1400 war die Anlage ein Gefängnis, ab 1600 verlassen. Heute gehört sie dem englischen Heritage.

Ein breiter Fußweg (er ist nicht asphaltiert) führt heute bergab Richtung Atlantikküste. 600 Meter ist er lang und auf dem Rückweg dann doch beschwerlich, da er nun bergan führt. Oben an der Straße kann man sich zwar bereits die Eintrittskarten für die Ruine kaufen, doch ich empfehle, das erst unten am Meer zu tun. Denn erst dann kann man die unzähligen Treppen überblicken, die durch die Anlage führen. Und dann erst kann man beurteilen, ob man sich die Auf- und Abstiege zutraut.

Die Sage von König Artus

Von der Burg sind nur Mauerreste erhalten. Aber man kommt schließlich nicht wegen Ausgrabungen, sondern wegen der Legende nach Tintagel. Die Burganlage aus dem Mittelalter bestand aus einer Vorburg auf dem Festland und der Hauptburg, die auf einer vorgelagerten Halbinsel lag. Vorburg und Hauptburg waren über eine Brücke verbunden.

Die Vorburg bestand aus einer unteren und einer oberen Anlage. Während auf der oberen Anlage mehrere Gebäude standen, führte unten der Weg zur Brücke Richtung Hauptburg. Viel Fantasie braucht man, um sich auf der Hauptburg eine Anlage vorstellen zu können. Hier gab es eine Wohnhalle, Kapelle, Kornspeicher und mehrere kleinere Gebäude.

Mit dem Land Rover zur Burg

Am Eingang angekommen, wartet ein kleines Museum zur Artussage auf die Besucher. Dann geht es zum Treppensteigen. Erst 150 Stufen hoch zur Vorburg. Auch dort gibt es nur geringe Mauerreste. Dann 150 Stufen runter, über die Brücke und über viele Treppenstufen hoch zur Hauptburg. Wem es reicht, der kann aus der unteren Vorburg den Blick auf das Meer genießen. Der Blick und die Farbe des Wassers sind hier herrlich. Unterhalb der Hauptburg liegt Merlins Cove. Eine Höhle, in der Merlin gelebt haben soll. Treppenstufen führen hinab zum Strand, den man bei Ebbe betreten kann.

Wer jetzt nicht in das Café gegenüber der Vorburg geht, sondern den Rückweg antreten will: Der English Heritage bietet (zumindest im Sommer) die Rückfahrt mit einem Land Rover an. Sie kostet zwei Pfund und ist auch eine kleine Attraktion.

Update: Kurz nach unserem Besuch dort wurde eine Brücke freigegeben, die Vor- und Hauptburg miteinander verbindet

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